Langsam läuft die Zeit für das Vereinigte Königreich ab: Nur noch bis Ende Dezember 2020 hat das Land Zeit, einen Deal mit der Europäischen Union (EU) auszuhandeln. Sollte es bis dahin zu keiner Einigung kommen und der Brexit EU-Deal scheitern, zum Beispiel aufgrund der Fischerei Lobby, droht ein No-Deal Szenario und damit ein harter Brexit. Eine solche Situation hätte weitreichende Konsequenzen. Dies werden wir im Folgenden anhand von fünf Beispielen veranschaulichen. Auch als Anleger und Trader sollte man die Situation im Vereinigten Königreich in den nächsten Wochen und Monaten im Auge behalten.
Der britische Markt ist gerade auch für die deutschen Autobauer sehr wichtig: So kaufen die Bürger im Vereinigten Königreich sehr gerne Pkw von Volkswagen, Daimler und BMW. Sollten zukünftig bei einem harten Brexit Zölle fällig werden, so dürften die Absatzzahlen deutlich zurückgehen. Experten gehen sogar davon aus, dass in den kommenden Jahren das beiderseitige Handelsvolumen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich um rund 110 Milliarden Euro abnehmen würde. Auch tausende deutsche Arbeitsplätze dürfen damit gefährdet sein.
Bislang haben alle Parteien versucht, ein Wiederaufflammen des Nordirland Konflikts zu vermeiden. Das Problem dabei ist Folgendes: Wenn Großbritannien bei einem No-Deal keinen Zugriff mehr auf den europäischen Binnenmarkt hat, müssen fortan an der Grenze zwischen der Republik Irland und dem zum Vereinigten Königreich gehörenden Nordirland Zölle erhoben werden. Auf der grünen Insel käme es dann daher wieder zu Grenzkontrollen.
Alternativ dazu könnte es für Nordirland eine Sonderregelung geben – dies wird allerdings von der britischen Regierung unter keinen Umständen gewünscht. Denn dann befürchtet man, dass die Bürger in Nordirland sich früher oder später mit der Republik Irland vereinigen könnten.
Die beste Lösung wäre daher, wenn das Vereinigte Königreich weiterhin Zugriff auf den europäischen Binnenmarkt erhält und es daher überhaupt nicht zu Grenzkontrollen innerhalb Irlands kommen muss.
Außerdem dürfte die britische Wirtschaft von einem harten Brexit stark in Mitleidenschaft gezogen werden. So ist Europa der wichtigste Markt für das Vereinigte Königreich. Daher dürften die Umsätze stark zurückgehen, sobald man keinen Zugang mehr zum europäischen Binnenmarkt hat.
Außerdem hat die konservative Regierung in London bereits angekündigt, dass sie die Steuern senken möchte. Dadurch würde das Vereinigte Königreich als Wirtschaftsstandort attraktiver werden. Langfristig könnten die britischen Unternehmen von einer solchen Situation stark profitieren.
Auch die Finanzmärkte machen sich aktuell Sorgen um einen harten Brexit. Denn in diesem Fall dürfte das britische Pfund stark an Wert verlieren. Viele Anleger werden diese Chance voraussichtlich für lukrative Short Trades nutzen. Überhaupt könnte die britische Regierung versucht sein, ihre Landeswährung auch in den kommenden Jahren noch weiter abzuwerten. Denn dadurch können britische Produkte im Ausland billiger angeboten werden, was der heimischen Industrie einen großen Wettbewerbsvorteil verschaffen würde.
Um mit dem britischen Pfund zu handeln, kann man sich ein Handelskonto bei einem Forex- oder CFD Broker erstellen. Günstige Anbieter findet man in unserem Broker Vergleich.
Finanzielle Differenzgeschäfte (sog. contracts for difference oder auch CFDs) sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Der überwiegende Anteil der Privatkundenkonten verliert Geld beim CFD-Handel. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
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