Fast unbemerkt hat China in diesem Monat die größte Freihandelszone der Welt geschmiedet. Interessant ist dabei vor allem, wer nicht mit von der Partie ist, nämlich die USA und Europa. Im Folgenden besprechen wir, welche Konsequenzen dieses neue Handelsbündnis haben wird. So dürfte vor allem China seine Vormachtstellung weiter ausbauen können. Außerdem zeigen wir, wie man als Anleger von dem neuen Bündnis profitieren kann.
Beschlossen wurde das Handelsbündnis bei einer virtuellen Konferenz in Hanoi (Vietnam). Das neue Abkommen trägt den Namen „Regional Comprehensive Economic Partnership“ (RCEP), was auf Deutsch mit „regionale, umfassende Wirtschaftspartnerschaft“ übersetzt wird.
An der Freihandelszone sind die folgenden Länder beteiligt: China, Vietnam, Singapur, Indonesien, Malaysia, Thailand, Philippinen, Myanmar, Brunei, Kambodscha, Laos, Japan, Australien, Südkorea und Neuseeland.
In den genannten Ländern leben über 2 Milliarden Menschen und damit rund ein Drittel der Weltbevölkerung. Eigentlich waren auch die USA sehr interessiert daran, einen Handelspakt mit den asiatischen Staaten zu schließen.
Dann wurde allerdings Donald Trump zum Präsidenten gewählt und es kam, wie bekannt, alles anders. So hat er während seiner Amtszeit fast alles dafür getan, um aus internationalen Bündnissen und Vereinbarungen austreten zu können. Aus seiner Sicht sollte immer „America First“ gelten – Partnerschaften mit anderen Ländern schienen dabei nicht ins Konzept zu passen.
Nutznießer dieser Politik ist vor allem China: So hat das „Reich der Mitte“ die Führungsrolle von den USA übernommen und seinerseits ein neues Handelsbündnis geschmiedet. Das Ganze entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie: So wollte Donald Trump eigentlich China schwächen. Im Endeffekt hat sein Verhalten nunmehr aber dazu geführt, dass das Land sogar noch mehr Einfluss gewonnen hat.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der neue US-amerikanische Präsident Joe Biden in Zukunft verhalten wird. Handelspakte müssten in den USA allerdings auch vom Senat beschlossen werden. Dort verfügen die Republikaner nach wie vor über eine Mehrheit, weshalb fraglich ist, ob sich der Situation in Zukunft überhaupt verändern wird.
Als größte Volkswirtschaft innerhalb der RCEP dürfte China am meisten von dem neuen Handelsbündnis profitieren. Die Situation ist dabei mit Deutschland und der EU vergleichbar: So profitiert die deutsche Industrie als „Export Weltmeister“ sehr stark vom Handel mit den europäischen Partnern.
Umso schlimmer ist es daher, dass die EU nicht am neuen Handelsbündnis mit China beteiligt ist. Denn auf lange Sicht droht damit auch Deutschland abgehängt zu werden.
Auch als Anleger sollte man auf das neue Handelsabkommen reagieren. Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, auf Firmen zu setzen, die in China besonders aktiv sind. Denn eine stark wachsende chinesische Wirtschaft wird auch bei diesen Unternehmen für gute Umsätze sorgen. Ein gutes Beispiel ist hier Volkswagen: So verkauft der Autobauer rund 40 % seiner Fahrzeuge in China.
Um mit der Volkswagen Aktie zu handeln, kann man auch einen CFD Broker nutzen. Hilfreich ist hierbei unser Broker Vergleich.
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