Die US-Notenbank Fed möchte die Leitzinsen erhöhen. Zwar soll dies erst in eineinhalb Jahren geschehen – trotzdem hat diese Nachricht dafür gesorgt, dass die Märkte wie ein Stein nach unten gefallen sind. So hat zum Beispiel allein des Währungspaar Euro / US-Dollar über 130 Pips eingebüßt. Auch bei den Aktienindices ging es kräftig nach unten. Bedeutet die geplante Zinserhöhung daher das Ende der Börsen Rally? Im Folgenden besprechen wir, wie man als Anleger mit der aktuellen Situation umgehen sollte.
Die Zinsen befinden sich sowohl in den USA als auch in Europa auf dem Nullniveau. Verantwortlich hierfür ist die Corona Krise: So haben die Notenbanken mit den niedrigen Zinsen versucht, die Wirtschaft zu stützen.
Gerade in den USA hat diese Maßnahme auch sehr gut funktioniert. Denn über dem Großen Teich schaffen es die meisten Unternehmen mittlerweile wieder, gute Umsätze und Gewinne zu erwirtschaften.
Die niedrigen Zinsen führen dazu, dass die Inflation immer weiter zunimmt. So beträgt diese in den USA im Moment rund 5 %. Sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Europa wird allerdings eine maximale Inflation von nur 2 % angestrebt.
Um die Inflation zu bekämpfen, ist es erforderlich, die Zinsen zu erhöhen. Wie gesagt, soll dies aber erst in rund eineinhalb Jahren, nämlich ab 2023 geschehen. Es ist daher noch reichlich Zeit. Außerdem ist die Zinserhöhung auch noch nicht entschieden. Vielmehr möchte die Fed die Märkte auf einen solchen Schritt lediglich vorbereiten.
Höhere Zinsen werden sowohl die Verbraucher als auch die Unternehmen treffen. So wird es teurer werden, seine Kredite zu finanzieren. Gerade in den USA könnte dies zu einem neuen Crash führen: Denn die günstigen Zinsen haben beispielsweise dafür gesorgt, dass sehr viele neue Häuser und Wohnungen gebaut wurden.
Es ist zu befürchten, dass eine Zinserhöhung zu einem Platzen der Immobilienblase führen könnte. Im Jahr 2008 hatte dieses Szenario breites zu einer weltweiten Finanzkrise geführt.
Da die Zinsen im Moment so niedrig sind, ist es für Anleger und Investoren wenig attraktiv, ihr Geld auf „Sparbüchern“ anzulegen. Ein Großteil des Kapitals fließt daher an die Aktienmärkte. Dies ist auch der Hauptgrund dafür, warum die Börsen in den letzten Monaten so stark gestiegen sind.
Eine Zinserhöhung hätte dann genau den gegenteiligen Effekt. Wie sensibel die Märkte darauf reagieren, konnte man bereits an den gestrigen Kurseinbrüchen sehen.
Aufgrund dieser Konsequenzen muss man sich fragen, ob die Notenbanken die Zinsen tatsächlich erhöhen werden. Denn gerade in den USA hat die Politik ein großes Interesse daran, dass es den Aktienmärkten gut geht: Viele US-Amerikaner verfügen über Aktien und generieren dadurch einen Teil ihres Einkommens.
Es ist daher davon auszugehen, dass die Zinsen, wenn überhaupt, nur sehr langsam angehoben werden. Die starke Reaktion der Aktienmärkte war daher wahrscheinlich übertrieben: Die Rally könnte daher durchaus weitergehen.
Finanzielle Differenzgeschäfte (sog. contracts for difference oder auch CFDs) sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Der überwiegende Anteil der Privatkundenkonten verliert Geld beim CFD-Handel. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Diese Website verwendet Cloudflare und orientiert sich an den Richtlinien der Google Safe Browsing Initiative sowie Googles Richtlinien zum Schutz der Privatsphäre.